Bericht von Noel Bläuer
Es war wieder mal so weit: Elf abenteuerlustige Leiterinnen und Leiter machten sich auf zur legendären Leiterreise 2025. Wohin genau? Noch streng geheim. Mit dem Zug gings nach Luzern, wo direkt aufs Schiff umgestiegen wurde. Kaum an Deck, wurde bereits das erste Bier geöffnet damit war die Gruppe offiziell „einsatzbereit“. Es wurde laut gelacht, diskutiert und getrunken. Zum Beispiel: Wann genau hört eigentlich die Generation Y (millennials) auf und wo fängt die Generation Z an? Irgendwann kam noch der Begriff Zillenials ins Spiel also Menschen, die irgendwie zwischen den Generationen hängen. Alt genug, um ohne Smartphone aufzuwachsen, aber jung genug, um als Generation Z zu gelten. Diese Diskussion zog sich dann wie ein roter Faden durch den Tag. In Vitznau wurde das Schiff verlassen und das nächste Abenteuer begann: Ein gemütlicher Spaziergang durchs Dorf. An einer Felswand entdeckten wir eine Schweizer Fahne, ein bisschen patriotisch, ein bisschen mysteriös. Sonst sah man dort… eigentlich nichts. Oder haben wir einfach nicht genau hingeschaut? Kleiner Spoiler: Diese Felswand wird später noch eine Rolle spielen.
Nach einem kurzen Aufstieg standen wir plötzlich vor einem massiven Bunkereingang, stilecht mit einem alten Artilleriegeschütz davor. Und siehe da: Die Überraschung war geglückt! Wir durften einen originalen Weltkriegsbunker besichtigen, der in nur 14 Monaten während des 2. Weltkriegs gebaut wurde. Unser Guide Roman, offensichtlich der Chuck Norris unter den Bunkerführern, wartete bereits auf uns. Aber bevor wir uns in die Tiefen der Geschichte stürzten, brauchten wir natürlich erstmal… genau: einen Apéro! Roman und seine Frau zauberten inmitten von Stahlbeton, Kanonen und Kriegsromantik ein feines Häppchenbuffet, inklusive dem ersten Wein des Tages. Und dazu ein bisschen Knabberzeug zwischen alten Waffen und verblassten Bildern. Romantik der anderen Art. Nach dem Apéro ging’s direkt zum Mittagessen. Was gibt’s da Besseres als den Klassiker: Ghacktes mit Hörnli, so richtig schön militärisch. Aber Moment mal… Wo war das Apfelmus?! Gibts das etwa nur bei Älplermagronen? Zack und die nächste hitzige Debatte am Tisch. Der Konflikt wurde leider nicht gelöst.
Nach der Stärkung ging es weiter in die kühlen Tiefen des Bunkers. Erste Station: das medizinische Zimmer, wo im Ernstfall verarztet wurde. Direkt daneben: drei Duschen. Früher stand hier sogar eine einzelne Badewanne, für 90 Männer. Klingt nach einem Kampf, den keiner gewinnen kann. Es folgten Kommandozentrale, Schlafräume und der Technikraum, wo noch alles fast original von 1943 war inklusive Strom- und Wärmeerzeugung. Historisch, eindrucksvoll und ein bisschen klaustrophobisch. Zusätzlich gab es noch 2 riesige Lager, wo man Munition gelagert hat. Dann kam das Highlight: Ein riesiges Artilleriegeschütz, direkt im Felsen verbaut. Reichweite: 22 Kilometer! Bedienung: acht Personen pro Geschütz. Zwei gabs davon im Bunker. Als man damit zum ersten Mal übte, gingen im Dorf die Fenster zu Bruch seither mussten die Dorfbewohner die Fenster beim Schießen offenlassen. Vom Geschütz gings weiter zum Aussichtsposten, irgendjemand musste ja sehen, ob man auch das Richtige getroffen hat. Und zum Schluss gabs noch ein paar spannende historische Fakten zum 2. Weltkrieg.
Nach der eindrucksvollen Tour verabschiedeten wir uns von Roman und machten uns wieder auf Richtung Tal. Beim Runtergehen warfen wir nochmal einen Blick auf die Felswand und siehe da: Jetzt konnte man tatsächlich erahnen, wo das Geschütz versteckt war. In Brunnen angekommen, kehrten wir noch in eine Bäckerei ein. Der Klassiker: Vermicelles, mit und ohne Glace. Das Personal geriet bei unserer Bestellung ein wenig ins Schwitzen, aber schlussendlich hatten alles das, was sie bestellt haben. Zurück gings mit dem Zug nach Affoltern, wo wir den Tag bei einem feinen Abendessen im CQ ausklingen liessen. Gute Gespräche, müde Beine und viele Lacher im Gepäck, die Leiterreise 2025 war ein voller Erfolg.
Ein grosses Dank an Roger, der die Reise organisiert hat.


























